Irreführende Baustellenschilder im Ferienpark Hahnenklee – Brandschutztüren erfüllen den Zweck nicht mehr

Hahnenklee. Erst vor Kurzem berichteten wir über verschlossene Brandschutztüren im Ferienpark Hahnenklee (hier zum Bericht) – ein gefährlicher Zustand, der dank des Engagements eines Eigentümerehepaars aus Haus 7 und unserer Redaktion endlich beseitigt wurde. Doch nun zeigt sich: Die nächste Sicherheitslücke ist bereits da.

Sämtliche Brandschutztüren sind nun nach Feierabend und die ganze Nacht komplett geöffnet und wurden mit Keilen festgestellt. Im Brandfall kann sich so das Feuer schnell ausbreiten.

Anstatt die vorgeschriebenen Fluchtwege klar zu kennzeichnen, wurden dort Schilder mit der Aufschrift „Baustelle betreten verboten – Eltern haften für ihre Kinder“ angebracht – und das noch vor den eigentlichen Fluren, die direkt zu den Notausgängen führen.
Anstatt die vorgeschriebenen Fluchtwege klar und unmissverständlich zu kennzeichnen, wird den Bewohnerinnen und Bewohnern durch die aktuelle Beschilderung signalisiert, dass sie die Bereiche nicht betreten dürfen.
Ein fataler Fehler: Im Brandfall könnte das zu verheerenden Verzögerungen oder gar Panikreaktionen führen – mit möglicherweise tödlichen Folgen.

Diese Beschilderung kann im Ernstfall lebensgefährliche Folgen haben: Wer glaubt, den Bereich nicht betreten zu dürfen, findet im Brand- oder Notfall womöglich nicht rechtzeitig den Ausgang.

Laut § 14 der Musterbauordnung sind Eigentümer und Betreiber verpflichtet, sicherzustellen, dass Rettungswege dauerhaft nutzbar und frei von Hindernissen sind. Auch temporäre Arbeiten – etwa Renovierungen oder Sanierungen – entbinden nicht von dieser Pflicht.

Unsere Redaktion machte den Missstand am heutigen Tag erneut publik und forderte einen zuständigen Vorarbeiter auf, die Schilder umgehend zu entfernen. Doch dieser verwies auf die Hausverwaltung in Braunschweig – dort sei die verantwortliche Mitarbeiterin informiert und wolle „noch heute vorbeischauen“.

Tatsache ist: Nicht die Flure, sondern lediglich die einzelnen Wohnungen entlang dieser Wege sind aktuell Baustellenbereiche. Die Warnschilder hängen somit an völlig falscher Stelle – und könnten im Ernstfall Menschenleben gefährden.

Die Verantwortung liegt nun klar bei der Hausverwaltung und der Bauleitung. Nach geltenden Vorschriften müssen Fluchtwege jederzeit zugänglich, beleuchtet und eindeutig markiert sein. Eine Beschilderung, die das Gegenteil bewirkt, ist rechtswidrig und kann  strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Wie und ob die Hausverwaltung nun reagiert, bleibt abzuwarten.
Sicher ist nur: Solche Zustände dürfen in einer Ferienanlage mit laufendem Publikumsverkehr nicht geduldet werden.
Damit keine weitere wertvolle Zeit verstreicht, hat Hahnenklee-aktuell.de alle Informationen dem Fachdienst 3.1.1 – Bauordnung der Stadt Goslar kenntlich gemacht, verbunden mit der Bitte, sich des Vorgangs sofort aufgrund der akuten Sicherheitsgefährdung anzunehmen.

Wir werden weiter berichten.